Kindheit und Jugend auf Samoa (englischer Originaltitel: Coming of Age in Samoa) ist eine Monografie der amerikanischen Ethnologin Margaret Mead. Sie beruht auf ihrer Forschungsarbeit zur Adoleszenz, insbesondere der Adoleszenz von Mädchen auf der samoanischen Insel Ta'u. Mead befasst sich mit den Einzelheiten des sexuellen Verhaltens Jugendlicher in der Gesellschaft Samoas zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Sie verdeutlicht darin ihre Auffassung, dass in erster Linie kulturelle Gegebenheiten und nicht die biologischen Grundlagen die psychosexuelle Entwicklung Jugendlicher bestimmen.
Die Veröffentlichung im Jahre 1928 machte Mead zur berühmtesten Ethnologin ihrer Zeit. Die Monographie wurde zum meistgelesenen ethnologischen Buch bis zu Napoleon Chagnons Yanomamö:The Fierce People. Bis heute ist es Gegenstand wissenschaftlicher Diskussionen und gilt als Standardwerk der Kultur-Natur-Kontroverse, wie auch für Themenbereiche der Familiensoziologie, der Adoleszenz- und Genderforschung, der sozialen Normen und Einstellungen.[1]
In den 1980er Jahren stellte der Anthropologe Derek Freeman Meads Forschungsansatz, -methoden und -ergebnisse in Frage.[2] Freemans Kritik wurde seinerseits von einem Großteil der Ethnologen als einseitig und unzutreffend zurückgewiesen.[3][4]
Die erste deutsche Ausgabe erschien 1970 als Band 1 der dreibändigen Margaret Mead-Ausgabe Jugend und Sexualität in primitiven Gesellschaften im Deutschen Taschenbuchverlag.
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